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Herne – eine Stadt des Bergbaus
Die Stadt Herne liegt knapp 20 Kilometer westlich von Dortmund. Man erreicht sie gut über die Ost-West-Autobahn A2, indem man an der Ausfahrt Nr. 8, das ist das Kreuz Recklinghausen, nach Süden auf die Autobahn A43 wechselt. Mit der Deutschen Bahn steuert man am besten „Wanne-Eickel-Hauptbahnhof“ an, der sich im westlichen Stadtbezirk Holsterhausen befindet. Die kreisfreie Stadt Herne gehört mit knapp 156.000 Einwohnern zu den Großstädten des Ruhrgebiets und liegt noch relativ mittig in Nordrhein-Westfalen im Regierungsbezirk Arnsberg. Die Landesplanung weist Herne als sogenanntes Mittelzentrum aus. Innerhalb des Regionalverbandes Ruhr gehört Herne dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe an. Die kreisfreie Stadt Herne gehört mit knapp 156.000 Einwohnern zu den Großstädten des Ruhrgebiets und liegt noch relativ mittig in Nordrhein-Westfalen im Regierungsbezirk Arnsberg. Die Landesplanung weist Herne als sogenanntes Mittelzentrum aus. Innerhalb des Regionalverbandes Ruhr gehört Herne dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe an.
Es waren gleich mehrere Gebietsreformen nötig, um die heutige Eingrenzung des Stadtgebiets von Herne zu definieren. Nennenswert ist dabei die Eingliederung der ehemaligen Großstadt Wanne-Eickel. Die vier Stadtbezirke, die sich in ihrer Gesamtheit in 13 Ortsteile untergliedern, heißen Crange, Baukau, Holsterhausen und Herne-Süd. Wenn man die gesamte Stadtfläche von gut 51 Quadratkilometer zur Bevölkerungszahl in Beziehung setzt, ergibt sich für Herne eine recht hohe Bevölkerungsdichte, die jener von München oder Berlin schon recht nahekommt. Die Metropolregion Rhein-Ruhr, der auch Herne angehört, ist der größte polyzentrische Verdichtungsraum in Deutschland. Hier leben im Umfeld von Rhein und Ruhr auf einer Fläche von nur 7.000 Quadratkilometern, das entspricht einem Quadrat mit einer Seitenlänge von knapp 84 km, über zehn Millionen Menschen.
Nach dem Bergbau kam der Strukturwandel
Herne war einst für ihren Bergbau bekannt und das Ruhrgebiet war insgesamt ein Synonym für Kohle, Stahl, rauchende Schornsteine und extreme Luftverschmutzung. Auf dem Arbeitsmarkt in Herne gaben die Zechen
- Shamrock,
- Constantin,
- Mont Cenis und
- Friedrich der Große
den Ton an. Selbstverständlich lebt die Bergbauvergangenheit dieser Stadt auch heute noch in den erhaltenen Fördertürmen weiter fort. Dies ist im Wesentlichen der akribischen und zum Teil auch mühsamen Arbeit der „Bergmannsunterstützungsvereine“ (BUV) zu verdanken.
Deutsche Kohle und Stahl sind in der globalisierten Welt schon lange nicht mehr konkurrenzfähig. Das hat schwere Folgen für viele Regionen in Deutschland, so auch in Herne, die man getrost als eine Stadt des Wandels bezeichnen kann. Das sieht man gut an den aufblühenden Künstler- und Kulturstätten auf dem „historischen Boden“ der ehemaligen Zechen- und Fabrikgebäude. „Unser Fritz“ wäre so eine erwähnenswerte Künstlerzeche, gleiches gilt auch für die Flottmann-Hallen. Das waren einst öde Bergwerksbrachen, auf denen heute ganz moderne Welten wie die Akademie Mont-Cenis in Herne-Sodingen oder die Gewerbefläche Hibernia in Herne-Mitte entstanden sind. Aus heutiger Sicht begegnen wir in den Zechensiedlungen Constantin und Teutoburgia einer bemerkenswerten Architektur aus einer anderen Zeit.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass diese Stadt und ihre Bürger den unumgänglichen Strukturwandel wirklich erfolgreich gemeistert haben. Dort, wo früher qualmende Schlote in den Himmel aufragten, befinden sich heute erholsame Grünflächen beziehungsweise schön gestaltete Parkanlagen, in denen wir gute Luft mit tiefen Atemzügen unbeschadet tanken können. Auch das ist Ruhrgebiet – heute. Die Therme Lago mit ihrem großen Sauna- und Soleareal ist übrigens weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens eine bekannte Attraktion. Der „Boulevard Bahnhofstraße“ ist eine wirklich attraktive Fußgängerzone, die die Menschen in Herne sogar mit ein bisschen Stolz erfüllt. Seit ihrer Erneuerung im Jahre 2003 säumen Lichtkunstobjekte die Geschäfte, eine gute Idee, die dann auch in anderen Städten umgesetzt wurde.
Ausnahmezustand in einer Museumslandschaft
Es sind vor allem die drei Häuser des Emschertal-Museums und das Archäologische Landesmuseum, die Herne den Ruf der Museumslandschaft eingebracht haben. Darüber hinaus sind die Flottmann-Hallen ein Zentrum für Kleinkunst, Tanztheater, Kabarett, Musikperformance und zeitgenössische Kunst. Im Zweijahresrhythmus wird hier zum Beispiel der Wettbewerb „Tegtmeiers Erben“ ausgetragen, die Stadt ist der Veranstalter. Die älteren Leser werden sich bestimmt noch an den legendären Kabarettisten Jürgen von Manger erinnern, dem Erfinder der Kunstfigur Adolf Tegtmeier.
Das erste Ruhrkomödientheater „Mondpalast“ von Christian Stratmann war in der Wilhelmstraße in Herne-Wanne entstanden, es sollte übrigens auch das Einzige bleiben.
Jedes Jahr zu Beginn des Sommermonats August zieht der Kirmesplatz am Rhein-Herne-Kanal die Menschen wie ein Magnet an. Dann nämlich findet das größte Volksfest Nordrhein-Westfalens statt: die Cranger Kirmes. Sie bedeutet zehn Tage Ausnahmezustand. In den letzten Jahren wurden regelmäßig mehr als eine Million Besucher gezählt, die sich dort um circa 500 Schausteller tummelten.