Botulinumtoxin – besser bekannt unter dem Namen Botox – gilt als heilendes Gift, wenn es zur Behandlung von chronischen Kopfschmerzen eingesetzt wird.

Rund 75 Prozent der Deutschen haben irgendwann einmal Kopfschmerzen. Jedoch gibt es auch Menschen, welche permanent bzw. chronische Kopfschmerzen haben: Migräne. Der pochende Schmerz gehört beinahe schon zum täglichen Alltag der Patienten; in den meisten Fällen helfen weder Kopf- oder andere Schmerztabletten.

Etwa 25 Prozent aller Patienten, welche unter Kopfschmerzen leiden, haben Probleme mit der Halswirbelsäule. Dadurch entsteht der sogenannte Spannungskopfschmerz. Auch seelische Belastungssituationen können Kopfschmerzen verursachen. Weitere Ursachen sind Stress oder eine permanente Fehlhaltung. Jene Faktoren sind gleichzeitig ausschlaggebend für die Entstehung von chronischen Kopfschmerzen.

Die HWS-bedingte Migräne

Eine dauerhafte Anspannung der Kopf- sowie Nackenmuskulatur sorgt mit der Zeit dafür, dass der Spannungskopfschmerz einsetzt. Vor allem tritt dieser ein, wenn der Patient immer wieder Überlastungssituationen, Ängsten oder auch Überforderungen sowie Stresserlebnissen und Fehlhaltungen ausgesetzt ist. Des Weiteren klagen die Patienten über Übelkeit, Schwindel sowie Angespanntheit. Wer unter dieser Art von Kopfschmerz leidet, sollte daher unbedingt eine schmerztherapeutische Maßnahme in Anspruch nehmen.

Im Regelfall greift der Patient zu den Schmerztabletten. Jedoch gerät der Patient in eine Art Teufelskreis. Denn die ständige Einnahme von Schmerztabletten führt zu einem chronischen Gebrauch der Medikamente – und Schmerztabletten können mitunter Kopfschmerzen verursachen.

„Das heilende Gift“

Auch wenn Botulinumtoxin – oder auch Botox – im Endeffekt eine giftige Substanz ist, kann sie eine heilende Wirkung mit sich bringen.

Die Mediziner haben es geschafft, dass die Anwendung mit Botox ungefährlich ist bzw. keine Gefahr für den Menschen darstellt. Botox ist im Endeffekt aus dem Bereich der Schönheitsmedizin bekannt, gilt aber auch bei verschiedenen Krankheiten als wahres Wundermittel. So werden Patienten mit Lähmungen oder auch spastischen Muskelverkrampfungen mit Botulinumtoxin behandelt. Das Botox sorgt in weiterer Linie dafür, dass auch der chronische Kopfschmerz bzw. Migräne gelindert werden kann.

Wann wird eine Behandlung durchgeführt?

Besteht ein über mehrere Monate anhaltender Kopfschmerz bzw. helfen Therapien wie Reizstrombehandlungen, Stressbewältigungen oder auch Entspannungstherapien nicht, kann Botox der letzte Ausweg sein, damit der Patient endlich von seiner Migräne „geheilt“ wird. Der Mediziner spricht dann von Botox-Behandlungen, wenn es sich um „behandlungsresistente Erkrankungen“ handelt.

Die Behandlung selbst

Das Botulinumtoxin wird gereinigt und in einer stark verdünnten Form in die unterschiedliche Muskulatur des Patienten (etwa im Nacken- und Schulterbereich sowie Stirnbereich) gespritzt. Danach entsteht eine „Entspannung“ der Muskulatur und gleichzeitig eine Verbesserung der Kopfschmerzen sowie der weiteren Symptome.

Klinische Untersuchungen haben ergeben, dass in 86 Prozent aller Behandlungsfälle eine Verbesserung herbeigeführt werden konnte.