Die vielleicht wichtigste Voraussetzung für den festen und langfristigen Halt eines neu eingesetzten Implantats ist die Verbindung seiner Materialoberfläche mit dem ihn umgebenden Knochengewebe. Wie eine natürliche Zahnwurzel soll nämlich der eingesetzte Stift oder die Schraube im Kieferknochen “festwachsen” und so dem Patienten den größtmöglichen Komfort und ein vollkommen natürliches Empfinden beim Kauen liefern. Dieses Festwachsen wird in der Fachliteratur als Osseointegration bezeichnet.
Mittlerweile stellen Implantate bei der prothetischen Versorgung einen festen Bestandteil der modernen Zahnmedizin dar. Sie sind extrem zuverlässig und durch den ständigen technischen Fortschritt und die Langzeiterfahrung infolge von zahlreichen Forschungsarbeiten in diesem Bereich können immer mehr Patienten von diesem Verfahren profitieren. Selbst bei schwierigen Zahn- und Knochenverhältnissen können mittlerweile ausgeklügelte Lösungsansätze gefunden werden.
Allerdings gibt es Erkrankungen, die sich nachteilig auf das Knochenwachstum auswirken, und daher auch die Erfolgsaussichten bei der Implantatversorgung negativ beeinflussen. Aus diesem Grund beschäftigt sich die Forschung mit der Frage, wie man die Osseointegration, das heißt das Festwachsen des Implantats, beschleunigen kann und wie man zu einer möglichst stabilen Verbindung zwischen Implantatmaterial und Knochengewebe beitragen kann.
Die biologische Integration des Implantats passiert natürlich nicht über Nacht, dieser Prozess benötigt einige Wochen. Beim Einsetzen wird das Implantat vorläufig durch ein mechanisches Verblocken befestigt, wodurch zahlreiche Prozesse im umliegenden Gewebe angestoßen werden: zuerst reagiert das weiche Gewebe und umschließt den Fremdkörper und etwa ab dem dritten Monat findet die Knochenumformung statt. Diese Prozesse werden durch den Kontakt des Fremdkörpers mit dem Blut und seinen Bestandteilen ausgelöst.
Daher unterscheidet man bei der Stabilität von Implantaten die Primärstabilität, die sich auf die ersten sechs Wochen nach dem Einsetzen bezieht, und die Sekundärstabilität, die die Zeit nach der sechsten Woche bezeichnet. Dabei entsteht eine zeitliche Lücke, wenn sich die Primärstabilität bereits verschlechtert, jedoch die Sekundärstabilität noch nicht vollständig erreicht ist. Diese “Stabilitätslücke” entsteht in der Regel zwei bis vier Wochen nach dem Eingriff und soll durch die Optimierung der Implantate so kurz wie möglich gemacht werden. Ein weiteres Ziel der Optimierungsansätze ist das möglichst frühe Erreichen der langfristigen Sekundärstabilität.
Bei Fragen rund um die Implantatversorgung steht die Zahnarztpraxis von Dr. Schäfer in Köln jederzeit zur Verfügung. Am besten vereinbaren interessierte und betroffene Patienten einen persönlichen Beratungstermin, bei dem alle Fragen und Anliegen ausführlich besprochen werden können.