Als grauer Star (Katarakt) wird eine Linseneintrübung bezeichnet, die das Sehen stark beeinträchtigen kann. Er kann in jedem Alter auftreten, ist jedoch eine der häufigsten Augenkrankheiten im Alter. Durch einen operativen Eingriff lässt sich die Sehkraft wieder deutlich verbessern. Während die Ursachen des grauen Stars noch weitgehend unklar sind, gibt es jedoch einige Risikofaktoren, zu denen vor allem eine erbliche Veranlagung und Diabetes gehört.
Durch die Auskristallisation der sogenannten Struktureiweiße in der Augenlinse trübt sich diese langsam, oft über viele Jahre hinweg. Der Begriff grauer Star leitet sich übrigens nicht vom gleichnamigen Singvogel ab, erklärt die Kölner Augenärztin, Dr. med. Cornelia Herschel, sondern von dem starren Blick, den viele Patienten bei Nichtbehandlung entwickelt haben. Denn im Gegensatz zu den heute guten Heilungschancen durch die fortgeschrittenen Behandlungsmethoden sind die Patienten früher in der Regel an der Krankheit erblindet. Die Symptome des grauen Stars werden dabei stets ähnlich beschrieben: ein unscharfer Seheindruck, der kontrastarm und wenig farbreich ist. Auch über eine erhöhte Blendempfindlichkeit wird geklagt. Nach einer gründlichen augenärztlichen Diagnose, bei der die Sehschärfe geprüft und das Auge mittels einer Spaltlampe untersucht wird, werden im Anschluss entsprechende Behandlungsoptionen besprochen.
Im Frühstadium kann versucht werden die Unregelmäßigkeiten in der Lichtbrechung mit Brillengläsern auszugleichen. Derzeit gibt es keine medikamentöse Therapie. Sollte die Krankheit sich verschlimmern, bzw. die Brillengläser nicht zum gewünschten Erfolg führen, ist die Operation die einzige wirkungsvolle Behandlungsmöglichkeit. Mit rund 700.000 Eingriffen pro Jahr ist die Operation des grauen Stars eine der am häufigsten durchgeführten Operationen in Deutschland.
Dabei wird die trübe Linse entfernt und durch eine künstliche ersetzt. Das geschieht häufig ambulant und unter örtlicher Betäubung. Voraussetzung ist dabei natürlich, dass die Patienten gesundheitlich stabil und nicht auf sich alleine gestellt sind. Die engmaschige Kontrolle nach der Operation ist besonders wichtig, erklärt Dr. Cornelia Herschel. Wenn lediglich ein grauer Star behandelt werden muss, kann der Patient selbst entscheiden, wann er die Operation durchführen möchte. Dabei sind natürlich auch die persönlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Eine Hausfrau oder Großmutter ist dort zeitlich womöglich flexibler, als eine Person, die mitten im Berufsleben steht und dafür auf das Auto angewiesen ist. Da die Operation lebenslang durchgeführt werden kann, besteht dahin gehend ein gewisser Grad an Flexibilität. Für Rückfragen rund um das Thema grauer Star steht Dr. med. Cornelia Herschel gerne zur Verfügung.