Was versteht man unter einer Nukleoplastie?
Die Nukleoplastie gilt als revolutionäre Technik bei Operationen der Bandscheibe. Sie wird minimalinvasiv durchgeführt und soll dem betroffenen Nerv den Druck nehmen (Dekompression der Nervenfasern). Eine Nukleoplastie kann dann angewandt werden, wenn Schmerzen in den Beinen oder im Rücken aufgrund von Problemen mit der Bandscheibe auftreten. Bandscheibenvorfälle kleinerer Art sowie Wölbungen, die noch nicht durchgebrochen sind, können mit dieser Methode behandelt werden. Das Ziel des Eingriffs ist die Beseitigung des Schmerzes. Die Technik basiert auf einer geringen Reduktion des Kerns der betroffenen Bandscheibe. In geschrumpftem Zustand ermöglicht der weiche Bandscheibenkern der verschobenen Bandscheibe, sich wieder zurückzuziehen und wirkt so entlastend für den Nerv. Infolge dessen schwindet der zuvor verspürte Schmerz.
Wie läuft eine Nukleoplastie ab?
Diese Behandlungsmethode wird unter einer lokalen Anästhesie oder im sogenannten Dämmerschlaf vorgenommen. Zu Beginn wird ein Katheter in die betroffene Bandscheibe eingeführt. Dieser Vorgang findet unter einer ständigen Kontrolle statt, entweder mittels Computertomografie oder durch Röntgen. Nach dem Setzen der nur wenigen Millimeter dicken Kanüle folgt die Einlegung einer Sonde. Das Ende dieser Sonde ist dazu fähig, hochfrequenten Strom freizusetzen und verläuft in einem leichten Bogen, sodass durch Drehbewegungen einzelne Räume in der Bandscheibe entstehen. Durch das Aussenden elektrothermischer Energie wird innerhalb des weichen Bandscheibenkerns ein Plasmafeld geschaffen. Hierdurch entsteht eine Wasserverdampfung, die überschüssiges Gewebe auflöst und anschließend absaugt. In der Folge wird die Belastung vom Nerv genommen. Später wird eine gänzliche Schrumpfung der Bandscheibe erreicht, was sich ebenso positiv auf die Schmerzreduktion auswirkt. Dabei zieht sich das vorgewölbte Innere der Bandscheibe zurück. Im übertragenen Sinne kann man sich den Vorgang ähnlich, wie beim leichten Luftablassen eines Ballons vorstellen. Der Grundzustand bleibt erhalten, lediglich das Volumen wird ein wenig reduziert. Weiterhin werden durch den Einsatz der Sonde Mechanismen ausgelöst, die der Wundheilung förderlich sind.
Welche Vorteile hat die Technik der Nukleoplastie?
Ein solcher Eingriff dauert in der Regel nicht länger als fünf bis zehn Minuten. Durch das minimalinvasive Vorgehen und die lokale Betäubung gilt die Methode als besonders schonend. Meist kann sich der Patient im Anschluss an den Eingriff direkt wieder normal bewegen und den Rücken belasten. In einer Vielzahl der Fälle tritt der gewünschte Effekt unmittelbar nach der Operation ein.
Wie hoch ist die Erfolgsrate?
Die durchschnittliche Erfolgsrate bei einer Nukleoplastie liegt bei über 80% und ist somit durchaus hoch. Allerdings ist auch bei dieser Methode essenziell, dass vorab eine präzise und strenge Indikationsstellung stattfindet, um ein erfolgreiches Ergebnis erzielen zu können. Die Nachbehandlung spielt ebenfalls eine gewichtige Rolle für ein langfristig zufriedenstellendes Resultat. Dabei gilt es, den Patienten zu einer gründlichen Rehabilitation anzuhalten. Er muss lernen, sich im Alltag rückenschonend zu bewegen. Weiterhin muss ein Ausgleich muskulärer Differenzen stattfinden. Nur so kann die Operation auch nachhaltig zum Erfolg werden.
Welche Risiken birgt die Nukleoplastie?
Im Allgemeinen bringt jeder operative Eingriff gewisse Risiken mit sich. Bei dieser Methode werden mögliche Komplikationen allerdings auf ein Minimum beschränkt. Das Risiko einer Verletzung der Nerven ist aufgrund der Narkoseform sehr gering. Der behandelnde Arzt hat während der Operation die Möglichkeit, mit dem Patienten zu sprechen und kann so an wichtigen Stellen durch die Kommunikation Nervenschäden und Lähmungen vermeiden.
Operationsablauf der Nukleoplastie im Überblick
Schritt 1: Die Leithülse wird in die betroffene Bandscheibe geleitet.
Schritt 2: Die Sonde (Hochfrequenz) wird eingeschoben.
Schritt 3: Das überflüssige Material der Bandscheibe wird unter Stromzugabe mittels runder Bewegungsabläufe der Hochfrequenzsonde abgetragen.