Der Darm ist wahrscheinlich das unterschätzteste Organ des menschlichen Körpers. Er ist in vieler Hinsicht eine Tabuzone. Ohne den Darm könnten wir allerdings nicht existieren. Einerseits ist der Darmtrakt für die Entsorgung nicht mehr benötigter Stoffe zuständig. Andererseits nimmt er über die Darmwand wichtige Nährstoffe auf.
Seine Verdauungsleistung ist ebenso beeindruckend, wie die Leistung des Darmbioms. Milliarden von Darmbakterien machen das Darmbiom aus. Ohne dieses wären 80 Prozent unseres Immunsystems nicht existent. Es gibt also gute Gründe, den Darm mit natürlichen Mitteln funktionstüchtig zu halten.
Die Bedeutung der Darmflora
Die moderne Ernährungsweise mit viel Fett, Zucker, Weißmehlprodukten und industriell hergestellter Nahrung ist dazu angetan, die Darmflora zu schädigen. Eine Darmsanierung hat zum Ziel, das Darmbiom wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ein guter Beginn für eine natürliche Darmsanierung wäre, sich mit nährstoffreichem und faserhaltigem Essen zu versorgen. Der Verzicht auf gezuckerte oder mit Süßstoffen gesüßte Lifestyle-Getränke „schmeckt“ dem Darmbiom. Die Nahrungsquellen der unguten Darmbakterien wären damit dezimiert. Doch zu einer natürlichen Darmreinigung gehört mehr.
Die Darmflora ist ein individuell zusammengesetztes Ökosystem. Um dieses Ökosystem auf natürliche Weise zu sanieren, sind drei Posten wichtig: Probiotika, Prebiotika und resistente Stärke. Diese drei sind Futter für die „guten“ Darmbakterien. Alles, was Weißmehl, Zucker und andere unnütze Stoffe enthält, füttert die „schlechten“ Darmbakterien. Eine Darmsanierung beinhaltet also die Reduzierung der krank machenden, und die Stärkung der gesund haltenden Darmkeime. Ein harmonisches Gleichgewicht der symbiotisch mit uns zusammenlebenden Darmflorabakterien ist erstrebenswert.
Die Vorbereitung der natürlichen Darmsanierung
Wenn es öfter zu Verdauungsproblemen kommt, Antibiotika eingenommen werden mussten oder das Immunsystem schwächelt, ist eine Darmsanierung Kur angesagt. Sie beginnt mit dem möglichst weitgehenden Verzicht auf alles, was die Darmflora schwächt. Berüchtigte Florakiller sind beispielsweise Antibiotika, aber auch Cola und die darin enthaltene Phosphorsäure, außerdem Alkohol, Fleisch, Milchprodukte und Pestizide, Fungizide und Herbizide in Lebensmitteln. Die letztgenannten sind faktisch in sämtlichem konventionell erzeugtem Obst und Gemüse enthalten. Pestizide und Wachstumshormone werden als Masthilfen in der konventionellen Fleischproduktion verwendet. Bio ist besser!
Statt der gewohnten Mixtur aus industrieller und gesunder Nahrung werden zu Beginn der Darmreinigung mehr Lebensmittel mit probiotischen Lebendkulturen gegessen – zum Beispiel Joghurt. Probiotika mit Lebendkeimen – zum Beispiel Bifidobakterien – sind auch in Kapselform verfügbar. Dem Organismus kommen die Kapselinhalte aber nur zum Teil zugute. Probiotika unterstützen die gute Darmflora. Wichtig sind auch die sogenannten Prä- oder Prebiotika, die die guten Darmkeime ernähren. Sie verhelfen ihnen dadurch zur Vermehrung. Präbiotika sind beispielsweise in Lauch, Knoblauch, Zwiebeln, Haferflocken, Spargel oder Blaubeeren enthalten.
Faser- und Ballaststoffe sind die Reinigungstrupps im Darm. Dazu gehören Flohsamenschalen und Leinsaat, aber auch resistente Stärke aus frisch zubereitetem Kartoffelsalat, Vollkornreis, Hülsenfrüchten oder Bananen. Auch Ballaststoffe stellen Nahrung für die guten Darmbakterien dar. Sie reinigen den Darmtrakt zudem. Eine optimal zusammengesetzte Nahrung verweist die schlechten Darmkeime an ihren Platz. Das ist allerdings ein Prozess, der dauern kann. Immerhin müssen mehrere Milliarden Darmbakterien in Dünn- und Dickdarm wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.
Die Unterstützung der Darmsanierung
Nun haben wir aber möglicherweise das Problem, dass der sich sanierende Darm immer noch Inhalt in seinen Tiefen festhält, der am besten VOR der eigentlichen Sanierungsmaßnahme ausgeleitet werden müsste. Deshalb kann die Umstimmung im Darmtrakt durch eine begleitende Symbiose-Lenkung eingeleitet werden. Um den Darm vor der eigentlichen Sanierung von Grund auf zu reinigen, sind eingeweichte Flohsamen oder aufgequollene Leinsamen eine guter Beginn. Danach können Kräuterextrakte, mineralische Toxin-Binder wie Heilerde oder Bentonit, sowie gegebenenfalls ein Einlauf die Vorbereitung leisten.
Danach atmet der Darmtrakt (im übertragenen Sinne) regelrecht auf. Er wurde von gärenden oder belastenden Substanzen erleichtert. Damit ist der Darm wesentlich aufnahmebereiter für das, was ihm zukünftig an Präbiotika, Probiotika und resistenter Stärke zugeführt wird.