Name :
Dr. med. dent. Andreas Mann
Fachrichtung :
Zahnchirurgie
Ort /Stadt :
Riedstraße 1, 74354 Besigheim
Telefon:
07143 - 402613
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    Besigheim – die Weinstadt am Neckar

    Besigheim RathausUngefähr in der Mitte zwischen Stuttgart und Heilbronn führt die B27 durch Besigheim. An dieser Stelle mündet der kleine Nebenfluss Enz, der aus dem Schwarzwald kommt, in den Neckar, der dort eine extrem enge Kurve vollführt, so, wie es die Meisten eher von der Mosel her kennen. Zu erreichen ist Besigheim gut über die Autobahn A81 (Würzburg-Stuttgart), Ausfahrt Nr. 13 Mundelsheim. Von dort geht es dann noch circa sieben Kilometer in westliche Richtung.

    Wer sich durch die lieblichen Weinanbaugebiete auf den Ort zubewegt, erkennt schon aus größerer Entfernung die zwei dominierenden Wehrtürme aus der Stauferzeit, die die Stadtsilhouette maßgeblich prägen. Weitere Sehenswürdigkeiten dieser Kleinstadt im Landkreis Ludwigsburg mit gut 12.000 Einwohnern sind die Stadtkirche und das Rathaus.

    Eine Stadt des Weinbaus

    Besigheim, dem der Stadtteil Ottmarsheim eingemeindet wurde, ist seit 2005 zwar noch kein Kurort, aber immerhin ein staatlich anerkannter Erholungsort. Im Jahre 2010 entschieden sich die Fernsehzuschauer des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Besigheim zum schönsten deutschen Weinort zu küren. Fast folgerichtig wurde das Winzerfest des Jahres 2013 zum „Weinfest des Jahres“ erhoben. An den relativ steilen Hängen von Neckar und Enz findet Weinanbau bereits seit ungefähr tausend Jahren statt. Die meisten Weingärtner sind Mitglied der Felsengartenkellerei Besigheim, die als eingetragene Genossenschaft firmiert.

    Historische Meilensteine

    Seine erstmalige urkundliche Erwähnung fand das mittelalterliche Besigheim im Jahre 1153. Damals beurkundete der Stauferkönig Friedrich Barbarossa I. die Schenkung des Fronhofs Besigheim (curtis Basincheim) an Markgraf Hermann III. von Baden. Es war einst der Sippenhäuptling Baso, der dieser Stadt ihren Namen eintrug.

    Um die Jahrhundertwende 1200 erfolgten der Ausbau der Stadtmauer einschließlich der Stadttürme und fast gleichzeitig auch die Verleihung der Stadtrechte. Das Auftreten der herrschaftlich badischen Vögte ist auf das Jahr 1231 datiert, die Schultheißen folgen ab 1257, beides sind Indizien für das damals bereits bestehende Stadtrecht. In der Unterstadt befindet sich der eigentliche historische Siedlungskern. Die Oberstadt ist wahrscheinlich beim weiteren Ausbau der Stadt mit Plan angelegt worden. Sowohl das Schloss in der Unterstadt als auch das Steinhaus der Oberstadt gelten als Herrensitze. Erstmals im 15. Jahrhundert wurde ein Rat der Stadt erwähnt.

    In diese Zeit (1463) fällt auch die Verpfändung Besigheims durch Baden an die Pfalzgrafen bei Rhein. Letztere befanden dies als interessantes Geschäftsmodell und (unter)verpfändeten ihrerseits Besigheim zumindest bis 1486 an Hans von Gemmingen. Dann kam es zum „Vollzug der kaiserlichen Acht“ gegen den Pfalzgrafen Ruprecht und damit wurde die Stadt im Jahre 1504 durch Herzog Ulrich von Württemberg erobert. Ein Jahr später besiegelte ein Vertrag, dass Besigheim fortan Ulrichs Eigentum sei.

    Der gesamte Landesteil von Württemberg wurde im Jahre 1520 den Habsburgern zugesprochen, so auch die kleine Stadt Besigheim. Fünf Jahre später wurde die Stadt im Zuge des Bauernaufstandes besetzt und gehörte ab 1529 zu Baden. Allerdings wurde es im Jahre 1595 von Württemberg zurückgekauft.

    Wie überall auf deutschen Gebieten kam es im Zuge des 30-jährigen Krieges zu Pest-Epidemien, davon war auch Besigheim betroffen. Die alten Aufzeichnungen belegen, dass allein in diesem Ort ungefähr 500 Menschen der Pest zum Opfer fielen. Um sich vor Kampfhandlungen zu schützen, errichteten die Besigheimer bald nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges mehrere Schanzen. Es kam zunächst weniger zu größeren Kampfhandlungen, sondern eher zu Durchzügen und auch zu Einquartierungen. Aber dann ab 1634 blieb auch Besigheim nicht mehr vom Krieg verschont. Bis zum Kriegsende durch den Westfälischen Frieden 1648 wurde die Stadt mehrfach geplündert und besetzt. Viele Menschen, die die langen Kriegswirren mehr schlecht als recht überlebt hatten, fielen schließlich der erneut wütenden Pest zum Opfer. Mehrere Dörfer, die zum Amt Besigheim gehörten, wurden so völlig entvölkert.

    Damit aber nicht genug, denn was nun folgte, war der Pfälzische Erbfolgekrieg, der gleich zwei Belagerungen durch französische Truppen in den Jahren 1688 und 1693 bedeutete. Bei Letzterer wurde die untere Stadtburg zerstört, allein der Turm blieb stehen. Überhaupt entwickelten sich Erbfolgekriege damals fast zu einer Modeerscheinung. Sowohl während des Spanischen Erbfolgekrieges (1700–1714) als auch während des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740–1748) kam es wieder zu Kampfhandlungen in Besigheim. Danach wurde die Stadt noch mehrmals in kriegerische Handlungen durch die Napoleonischen Kriege (1793-1815) gezogen.

    Am 29. Januar 1729 wurde Johann Conrad Wölfflin in Besigheim geboren. Mit 21 Jahren wanderte dieser nach Amerika aus und hieß dort fortan Wolfley. Es sollte sich später herausstellen, dass Wolfley der sechste Urgroßvater von Barack Obama war.